Ein Blick auf die Verdienste und Beweggründe einer kommunalpolitischen Kraft
Die Entscheidung, nicht erneut zur Wahl anzutreten, ist für jede politische Gruppe ein bedeutender Schritt. Für die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG), die über vierzig Jahre hinweg maßgeblich das kommunale Geschehen mitgestaltet hat, lenkt der Rückzug der UWG den Blick auf die Hintergründe ihrer Entscheidung und das Erreichte.
UWG: Motor für nachhaltige und solide Kommunalpolitik
Von Beginn an hat die UWG ihr Hauptaugenmerk auf solide Finanzen und nachhaltige Entwicklung gelegt. Schon lange bevor Umweltthemen im politischen Mainstream angekommen waren oder andere Parteien, wie „Die Grünen“, im Gemeinderat vertreten waren, setzte die UWG innovative Akzente. Sie brachte Anträge zur Förderung von Photovoltaik, zur Einführung moderner LED-Technik in Straßenlampen, zu öffentlichen Stromtankstellen und für ein papierloses Mandat ein. Damit demonstrierte die UWG nicht nur Weitblick, sondern auch den Willen, Verantwortung für kommende Generationen zu übernehmen. Nicht nur der von der UWG gestellte, und später von allen Fraktionen unterschriebene Antrag zur Aufstellung eines Klimaschutzkonzeptes unterstützt diese These.
Die UWG hat stets mahnend den Finger gehoben, und hohe Ausgaben in Frage gestellt. Das war beim Umbau des Rathauses und dem Antrag zur Aufgabe des Schulstandortes in Klosterbauerschaft vor vielen Jahren der Fall, und hat sich durchgezogen bis zum erst kürzlich gestellten Antrag, das Projekt „Brausemühle“ aufzugeben. Aus der Schule entstand im Übrigen die heutige Seniorenresidenz.
Neben diesen Initiativen war es stets das Ziel der UWG, praktische und bürgernahe Politik jenseits von Parteigrenzen zu machen und verstand sich als Vertreter aller Bürgerinnen und Bürger, unabhängig von Ideologien.
Viele Faktoren führten zu der Entscheidung, nicht erneut zur Wahl anzutreten. Ein zentraler Punkt ist der personelle Wandel: einige Mitglieder, die die politische Arbeit über Jahre im Rat der Gemeinde Kirchlengern ausgeübt haben, möchten ihr Mandat nicht in die Zeit der Rente hinein weiter ausüben. Es ist nicht gut, wenn alte Leute entscheiden, was für die jüngere Generation gut ist. Neue Engagierte sind schwer zu gewinnen – nicht zuletzt wegen der
steigenden Enttäuschung der führenden Politiker in Bund und Land.
Gerade die exorbitant hohen Ausgaben in Sachen Schwimmbad, Mobilstation, Sanierung Sporthalle, Pumptrack und Projekt „Brausemühle“, sowie die fehlenden finanziellen Mittel von Bund und Land, haben Kirchlengern mit einem geplanten Fehlbedarf von 4,5 Millionen in 2025 und eines Gewerbesteuereinbruchs von ca. 5 Millionen Euro an den Rand der Handlungsfähigkeit gebracht.
Die UWG fühlt sich für diese Misere nicht verantwortlich!
In einer zunehmend polarisierten politischen Umgebung wird es immer schwieriger, sachorientierte und unabhängige Politik zu machen. Kompromisse werden seltener, parteipolitische Machtspiele stehen dem Gemeinwohl oft entgegen. Für die UWG war dies ein weiterer Grund, die politische Bühne zu verlassen.
Das Erbe unabhängiger, vorausschauender Kommunalpolitik bleibt als Inspiration bestehen. Die UWG Kirchlengern möchte sich an dieser Stelle bei allen Wählerinnen und Wählern für ihre Unterstützung bedanken.